Überall auf der Welt haben sich aus Metall geprägte Münzen durchgesetzt. Sie sind dauerhaft, relativ einfach und schnell bei gleichbleibender Qualität in großer Stückzahl herzustellen und dennoch verhältnismäßig fälschungssicher.
Als erste Münzmetalle verwendete man im griechischen Kulturkreis Gold, Silber und Elektron, eine natürlich vorkommende Gold-Silber-Legierung. Kupfer gab es später meist als Kredit- oder Scheidemünze; nur selten enthielten diese den vollen Kupferwert.
Schon bald experimentierten die Münzmeister mit Metallgemischen, Legierungen. Aus dem griechisch beeinflussten Indien gibt es schon im 2. Jh. v. Chr. Münzen aus einer Nickel-Legierung; in Numidien (Afrika) mischte man ebenfalls in der Antike Eisen und Kupfer, so dass dort magnetische "Kupfermünzen" vorkommen. Die Römer prägten Sesterze und Dupondien aus Messing, das sie wegen seiner goldenen Farbe Aurichalcum nannten.
Während das gesamte Abendland - von wenigen Ausnahmen abgesehen - im Mittelalter und zu Beginn der Neuzeit nur Silber- und Goldmünzen ausgab, finden sich in Asien die unterschiedlichsten Metalle. In China goss man bis in unser Jahrhundert ausschließlich Bronze- und Messingmünzen, in Teilen Indiens konnte sich seit der Antike trotz seiner Empfindlichkeit Blei durchsetzen. Die Khmer-Könige von Angkor (heute in Kampuchea) gossen seit 800 n. Chr. Münzen aus Zinn. Besonders auf der Malaiischen Halbinsel diente der wertvolle Handelsartikel Zinn bis in das 20. Jahrhundert als Münzmetall.
Seit sich das Papiergeld durchzusetzen begann und alle Münzen zu Scheidemünzen wurden, trat das sehr harte und korrosionsbeständige Nickel seinen Siegeszug als Münzmetall an. Es wird erst seit 1825 bergmännisch gewonnen, bis zur Entdeckung der großen Nickellager in Nordamerika 1876 lieferte Deutschland die Hälfte des Weltbedarfs.
Schon ein geringer Anteil Nickel im Kupfer vermochte die begehrte Silberfarbe zu erzeugen und die Münzen wesentlich widerstandsfähiger zu machen. Die ersten Münzen der Neuzeit mit Nickelanteil prägte 1850 die Schweiz, sie enthielten neben Silber und Kupfer 10% des "neuen" Metalls. Die USA setzte 1865 den Anteil in ihren 5-Cent-Stücken auf 25% Nickel, 75% Kupfer: Heute noch nennt man die 5-Cent-Münzen in den USA "Nickel".
Auch der äußere Ring unseres 2-Eurostücks besteht aus Kupfernickel, einer Legierung von einem Teil Nickel und drei Teilen Kupfer.
Reines Nickel ist magnetisch; zum Verprägen war es meist zu teuer. Die deutschen Reinnickelmünzen wurden Anfang des letzten Krieges durch Aluminium- und Zinkmünzen ersetzt und als kriegswichtiges Material eingeschmolzen. Aluminium, Zink und auch Eisen dienten meist wegen ihrer Korrosionsanfälligkeit nur in Übergangs-, Inflations- oder Notzeiten kurzfristig als Münzmetall. Um Aluminium vor der Korrosion zu schützen, versuchte man es zu verkupfern (in Israel), Eisen plattierte man häufig mit einer Kupfer- oder Tombakschicht (1 bis 5 Cent-Münzen, 10 Pfennig der Bundesrepublik). Tombak besteht aus einer Legierung von Kupfer und ca. 15% Zink, es ergibt ähnlich dem Messing (Kupfer und höherer Zinkanteil) einen schönen goldenen Farbton.
Eine neue Entwicklung auf dem Gebiet der Münzmetalle heißt Magnimat. Teile unserer 1-Euro-Stücke sind daraus gefertigt. Es besteht aus einem Kern aus magnetischem Reinnickel und einem Mantel aus Kupfer-Nickel und ist sowohl fälschungssicher als auch relativ leicht in Automaten prüfbar.
Besonders privates, aber auch offizielles Geld wurden schon aus den kuriosesten Nichtmetall-Werkstoffen hergestellt: Birkenrinde, Böttger-Steinzeug, Porzellan, Ton, Pappe, Holz, gepresste Kohle, Leder, Vulkanfiber, Glas und schließlich auch Plastik. Aber immer wieder kam man zurück zu den altbewährten Metallmünzen.
Mehr Informationen zum Material :
Gold
Silber
Eisen
Blei
Aluminium
Nickel
Bronze
Glockenmetall
Neusilber
NBS-Nickel
Aureate
Blei ist eines der ältesten von den Menschen bewusst hergestellten und benutzten Metalle. Es kommt in der Natur zwar nicht gediegen, also im metallischen Zustand, vor, kann aber auf Grund seines niedrigen Schmelzpunktes von 327 °C unter den Bedingungen eines Lagerfeuers leicht aus seinen Erzen (überwiegend Bleiglanz) erschmolzen werden. Seine hohe Dichte von 11,35 g/cm³ und seine leichte Bearbeitbarkeit machten es schon früh als Material für Ballast und Gewichte interessant. Noch heute wird im Bauhandwerk ein Senkblei verwendet.
Die Römer verwendeten es zum Bau von Wasser- und Abwasserleitungsrohren. Die süß-schmeckende Verbindung aus Blei und Essig (Bleiacetat) wurde von den Römern als "Bleizucker" benutzt und Wein bevorzugt in Gefäßen aus Blei gelagert, da er mit der Zeit immer süßer wurde. Viele Römer litten daher an chronischer Bleivergiftung (u.a. Handgelenkslähmung). Wegen der ähnlichen Eigenschaften und der lückenlosen Mischbarkeit von Blei und Zinn wurden beide Metalle von der Antike bis ins Mittelalter für zwei verschiedene Arten des gleichen Metalls gehalten (schwarzes und weißes Blei).
Für offizielle Münzen wurde Blei in der Antike nicht eingesetzt, wohl aber zu Marken, Siegeln und für Fälschungen. Bleimünzen gab es regelmäßig nur in Indien, z.B. im 17. Jh. in der dänischen Kolonie Trankebar. Verschiedentlich prägten z.B. belagerte Städte Notmünzen aus diesem wenig stabilen Metall.
Wegen der leichten Prägbarkeit wird Blei heute für Probeabschläge zur Begutachtung von (unfertigen) Stempeln verwendet.
Wir, als Ihre Sparkasse, verwenden Cookies, die unbedingt erforderlich sind, um Ihnen unsere Website zur Verfügung zu stellen. Wenn Sie Ihre Zustimmung erteilen, verwenden wir zusätzliche Cookies, um zum Zwecke der Statistik (z.B. Reichweitenmessung) und des Marketings (wie z.B. Anzeige personalisierter Inhalte) Informationen zu Ihrer Nutzung unserer Website zu verarbeiten. Hierzu erhalten wir teilweise von Google weitere Daten. Weiterhin ordnen wir Besucher über Cookies bestimmten Zielgruppen zu und übermitteln diese für Werbekampagnen an Google. Detaillierte Informationen zu diesen Cookies finden Sie in unserer Erklärung zum Datenschutz. Ihre Zustimmung ist freiwillig und für die Nutzung der Website nicht notwendig. Durch Klick auf „Einstellungen anpassen“, können Sie im Einzelnen bestimmen, welche zusätzlichen Cookies wir auf der Grundlage Ihrer Zustimmung verwenden dürfen. Sie können auch allen zusätzlichen Cookies gleichzeitig zustimmen, indem Sie auf “Zustimmen“ klicken. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit über den Link „Cookie-Einstellungen anpassen“ unten auf jeder Seite widerrufen oder Ihre Cookie-Einstellungen dort ändern. Klicken Sie auf „Ablehnen“, werden keine zusätzlichen Cookies gesetzt.