Die ersten Jahre nach Ausrufung der Republik am 9.11.1918 - nach dem Ort der ersten Nationalversammlung Weimarer Republik genannt - waren gekennzeichnet durch politische Unruhen und zahlreiche Aufstände linker und rechter Gruppen. Bedingt durch immense Reparationsforderungen und andere Belastungen als Folge des verlorenen Ersten Weltkrieges erlitt die Mark einen Wertverfall, wie er bis dahin in der Welt unbekannt gewesen war. Auf dem Höhepunkt der Inflation 1923 mußten für 1 Goldmark (0,35 g Feingold) 1 Billion Papiermark (1.000.000.000.000) bezahlt werden. Die Stabilität erreichte man schließlich im November 1923 mit der Schaffung der Rentenmark. 1 Billion Papiermark wurde gegen eine Rentenmark eingetauscht, die Wirtschaft konnte sich erholen (Broschüre zur 155. "Fenster"- Ausstellung " Inflation"). 1924 begann man mit der Ausprägung von Münzen in Reichsmark. Die alten Kupfermünzen des Kaiserreiches blieben bis 1942 Zahlungsmittel, die Goldmünzen bis 1938. Während der Weimarer Republik erschien eine schöne Serie von silbernen Sondermünzen in Werten von 3 und 5 Reichsmark, insgesamt kamen 19 Motive zur Ausgabe. Ein Kuriosum bildete der nach dem damaligen Reichskanzler genannte "Brüning-Pfennig", eine Münze von 1932 im Werte von 4 Reichspfennig. Er sollte preissenkend wirken, wurde aber von der Bevölkerung nicht angenommen. Ein 80-Pfennig-Stück als Ersatz für die Reichsmark war schon in Planung! Im Dritten Reich galten die Münzgesetze von 1924 weiter. Die Silbermünzen wurden kleiner und leichter, besaßen aber bei einer besseren Legierung den gleichen Silbergehalt. Silberne Markstücke ersetzte man durch Reinnickel-, bei Kriegsbeginn diese wiederum durch Aluminiummünzen. Die Nickelmünzen dienten als stille Reserve kriegswichtigen Materials ("Fenster"-Ausstellungsbroschüre "Nickel als Münzmetall" als PDF-Download). Zum Prägen von Kleingeld bis 10 Rpf wurde im Krieg Zink als "Ersatzmetall" verwendet. Die für den Umlauf bestimmten Silbermünzen, mit dem Portrait des Reichskanzlers Hindenburg oder der Garnisionskirche in Potsdam, wurden wegen ihres Silbergehalts gehortet und sind heute noch sehr häufig. Anders als z.B. Briefmarken des Dritten Reiches wurden Geldstücke nicht als Propagandamittel eingesetzt; allerdings fertigte die Berliner Münze bereits 1940 Entwürfe für eine "Siegesmünze" an.
Deutschland,
Münzen aus der Weimarer Republik und der Zeit des "Dritten Reiches"
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