Das Dritte Reich hinterließ nicht nur zerstörte Städte und Fabriken, sondern auch ein völlig zusammengebrochenes Wirtschaftssystem. Dem gewaltigen Geldüberhang stand nur ein minimales Warenangebot gegenüber. Die alten Reichsmarkscheine und -münzen liefen weiter um, die Alliierte Militärbehörde vermehrte die Geldmenge noch durch eigene Ausgaben, in den USA und in der UdSSR gedruckte Scheine im Werte von ½ bis 1000 Mark. Dem Kleingeldmangel versuchte man durch Prägen von Zinkmünzen abzuhelfen, die - bis auf das entfernte Hakenkreuz - stark den Kriegsmünzen ähnelten. Der Normalverbraucher konnte nur mit Lebensmittelmarken und Bezugsscheinen seinen Mindestbedarf zu mäßigen Preisen decken, sie waren zu einer Art Ersatzwährung geworden. Ein großer Teil des Handels lief, wie in "vormünzlichen Zeiten", über den Tauschhandel und den Schwarzmarkt ab; eine der gängigsten "Währungseinheiten" wurde die Zigarette.
1948 - Die Währungsreform
Mehr als drei Jahre nach Abschluss des Waffenstillstandes, am 20. Juni 1948, führten die Alliierten eine Währungsreform durch. Jeder Einwohner der britischen, französischen und amerikanischen Besatzungszone konnte 600 Reichsmark in 60 Deutsche Mark umwechseln, davon wurden 40 DM sofort, der Rest nach einem Monat ausbezahlt. Kontenbeträge sperrte man und wertete sie später auf 10 % ihres Reichsmarkwertes ab. Als Kleingeld liefen erst noch 10- und 50-Pfennig-Kriegsmünzen als 1 und 5 Pfennig um, später gab es Papiergeld zu 5, 10 und 50 Pfennig. Als erste Münze prägte man im November 1948 den Pfennig, 1949 auch 5-, 10- und 50-Pfennig-Stücke. Für die Ausgabe verantwortlich zeichnete die Bank Deutscher Länder, sie wird auf der Rückseite dieser bis zur Euro-Einführung gültigen Münzen genannt.
Die Bundesrepublik
Die junge Bundesrepublik übernahm erst 1950 die Münzhoheit, seitdem steht sie als ausgebendes Land auf allen Münzen. Lediglich in der Prägeanstalt Karlsruhe (G) hatte man noch 1950 Münzen zu 50 Pfennig mit der Aufschrift Bank Deutscher Länder, aber mit neuer Jahreszahl 1950, in einer relativ geringen Auflage von 30.000 Exemplaren geprägt. Diese Münze wird heute von Sammlern gesucht, alle Stücke von 1949 waren dagegen noch bis 2002 im Umlauf anzutreffen. Als neue Werte kamen 1950 das 1-DM-Stück, 1951 die 2- und 5-DM-Münzen hinzu. Wegen der Verwechslungsgefahr mit dem 1-DM-Stück zog man die 2-DM-Münze 1958 wieder ein und ersetzte sie durch eine Münze mit dem Portrait des Physikers Max Planck. Diese wurde bis 1971 geprägt, dann aber abgelöst durch eine neue Ausgabe zum 20. Jahrestag der Verkündigung des Grundgesetzes. Sie zeigte das Portrait des damaligen Bundeskanzlers Konrad Adenauer und bestand nicht mehr aus Kupfernickel (25 % Ni, 75 % Cu), sondern aus dem neuen, automatensicheren Drei-Schichten-Werkstoff Magnimat. Der Entwurf stammte von Reinhart Heinsdorf (1923-2002). Dieser Sondermünze, die gleichzeitig ganz normal in Umlauf war, folgten noch 2-DM-Stücke mit den Portraits von Theodor Heuss (geprägt 1970-1987), Kurt Schumacher (1979-1993), Ludwig Ehrhard (1988-1996), Franz Josef Strauß (1990-1996) und Willy Brand (1994-1996). Spätere Jahrgänge wurden nur in Münzsätzen für Sammler abgegeben. Auch das schön gestaltete erste 5-DM-Silberstück wurde seit 1975 durch eine Münze aus Magnimat ersetzt. Von kleinen Änderungen im Metall oder der Randgestaltung abgesehen blieben die übrigen Münzen der Bundesrepublik länger als ein halbes Jahrhundert bis zur Einführung des Euro 2002 unverändert.
Banknoten
Die Banknoten der BRD wechselten mehrfach ihr Aussehen. Die ersten Scheine waren in den USA gedruckt, ihnen fehlte noch der Hinweis auf die ausgebende Notenbank. 1951 bis 1965 liefen 50- und 100-DM-Banknoten um, die zum Teil in Frankreich gedruckt waren; wegen des dünnen Papiers wurden sie im Volksmund auch "Zigarettenpapierscheine" genannt. Die nächste Serie zirkulierte seit Anfang der 60er bis Ende der achtziger Jahre, auf den Scheinen seit 1970 ersetzte die Freiheitsstrafe im Strafsatz das Zuchthaus. Mit dem Datum 2.1.1960 erschien erstmals ein 500- und ein 1000-DM-Schein. Die letzte nationale Banknotenserie Deutschlands startete 1989. Auf den Werten wechselten sich getreu der Quotenregelung jeweils ein männliches und ein weibliches Portrait ab. Neu war die Ausgabe eines 200-DM-Scheines, er war jedoch unbeliebt und relativ selten im Zahlungsverkehr anzutreffen.
Gedenkmünzen
1952 begann die Bundesrepublik mit der Prägung von Gedenkmünzen im Nennwert von 5 DM, zur Olympiade 1972 in München und regelmäßig seit 1987 auch von 10 DM. Die ersten 4 Sondermünzen hatten eine Auflage von nur 200 000 Stück, deshalb wurden sie im Laufe der Zeit teuer und gesucht. Alle Stücke nach 1966 wurden in Millionenauflage ausgegeben und sind dementsprechend häufig. Einen nennenswerten Wertzuwachs werden Münzen mit so hohen Auflagen erfahrungsgemäß nie erreichen. Insgesamt erschienen 28 der 5-DM-Sondermünzen in Silber und 15 in Kupfer-Nickel sowie ebenfalls 43 Typen zu 10 DM, diese alle in Silber. Am 1.1.2002 verlor die Deutsche Mark nach 53 Jahren den Status als gesetzliches Zahlungsmittel. Der Euro als europäische Währung löste die nationale deutsche Währung ab.
Prägestätten der deutschen Münzen sowie der Euros mit deutschen Rückseiten:
A Berlin (seit 1990, davor für Münzen der DDR)
D München
F Stuttgart
G Karlsruhe
J Hamburg
Bundesrepublik Deutschland,
1 DM, 1950 bis 2001 geprägt (die letzten Jahrgänge jedoch nur für Sammler).
Vs.: Wert mit Eichenblättern
Rs.: Bundesadler, BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND.
Entwurf: Josef Bernhart, München.
G bezeichnet die Münzstätte Karlsruhe.
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