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Kölner Spardosen

Kölner Spardosen

 

Kölner Spardosen

Für die Sammlung Geldgeschichte der Kreissparkasse Köln genießen natürlich historische Spardosen mit Kölner Motiven oberste Priorität. Allerdings gibt es nicht sehr viele. Am prominentesten als Souvenir-Spardosen sind natürlich solche mit Abbildung des Kölner Doms, des Wahrzeichens der Stadt.
Die kölschen Originale Tünnes und Schäl, sicher fast ebenso bekannt wie der Dom, wurden von der Kreissparkasse in den sechziger Jahren in Form von Spardosen-Köpfen hergestellt ("Spardosen der Kreissparkasse Köln"  ). Die Stadtsparkasse produzierte ein Spar-Bierglas ("Stange") für das obergärige Kölsch-Bier: Sparen ist echt "Kölsch". Auch einige Kölner Firmen gaben eigene Spardosen aus, allen voran die Schokoladenfabrik Stollwerck. Sie stellte nicht nur in Bahnhöfen die ersten Verkaufsautomaten auf, sondern auch kleine Blech-Sparautomaten in den Kinderzimmern, um mit Naschwerk zum Sparen zu erziehen...
Leider scheint es seit vielen Jahren kaum noch "echt kölsche" Spardosen zu geben. Statt dessen kann man in den zahlreichen Andenkengeschäften Kuckucksuhren (Made in Japan) erwerben.
Ob in Köln das Sparen in Spardosen nicht mehr "in" ist?

Dom-Sparbüchsen
Vor 750 Jahren, im Jahre 1248, legte Erzbischof Konrad von Hochstaden den Grundstein zum Kölner Dom. Sicherlich sammelten schon damals Beauftragte des Domkapitels bei den Bürgern Geld zur Finanzierung. Ob sie dafür spezielle Sammelbüchsen verwendeten, ist leider nicht überliefert.
Um 1320 wurde sogar eine eigene Organisation gegründet, die Petri-Bruderschaft, die Sammlungen durchführen sollte. Doch die Spendenbereitschaft ließ immer weiter nach, bis 1560 der Weiterbau des Doms gestoppt werden musste. Er blieb eine Baustelle und wurde 1737 beschrieben als "ein Ruinenhaufen, ein missgestaltetes Ding ohne Symmetrie und Anmut".
Für mehr als 280 Jahre blieb der Dom in diesem Zustand, bis in den Zeiten der neuen nationalen Begeisterung nach den Kriegen gegen Napoleon I. der preußische Staat den Weiterbau finanzierte.
1880 konnte dann endlich die Vollendung des Domes gefeiert werden. Heute weiß jeder Kölner, dass zwar der Dombau vollendet ist, nicht jedoch die Bautätigkeit. Die ständig notwendigen Reparaturarbeiten verschlingen Unsummen. Ein Teil sollte wiederum durch Spenden gedeckt werden. Gewichtige, in Rot gekleidete "Domschweizer" findet man überall im Dom, viele von ihnen tragen um den Hals eine große, hölzerne Sammeldose mit Aufschrift "Für den Dom". Diese leicht gebogenen und sich damit dem Bauch des Domschweizers anpassenden Dosen besaßen einen trichterförmigen Einwurfschlitz aus Messing und ein rundes Loch für die erwarteten Banknoten.
Durch die Initiative eines ehemaligen Mitarbeiters bekam die Sammlung Geldgeschichte der KSK pünktlich zum Domjubiläum eine solche ausgemusterte Sammeldose eines Domschweizers als Spende ("Sammelgefäße").

Der Dom wurde seit seiner Fertigstellung zum Symbol. Kein Wunder, dass er nicht nur auf Kölschgläsern, Medaillen und anderen Souvenirs erscheint, sondern auch in Form von Spardosen nachgebildet wurde. Zwei Varianten sind bekannt, sie bestehen aus versilbertem Zinnguss. Bei der ersten sind die Domtürme viel zu lang und schmal geraten. Diese Spardose entstand wohl kurz nach der Wende zum 20. Jh. Die zweite zeichnet sich durch bessere Proportionen aus. In der Sammlung Geldgeschichte befindet sie sich seit 1957, sie wurde damals für 5 DM in einem Andenkengeschäft gekauft. Die übrigen Spardosen konnten nur antiquarisch erworben werden.
Ein Dampfer und ein Alpenhäuschen, beide ebenfalls aus Zinnguss und vermutlich aus den zwanziger Jahren des 20. Jh., sind mit einem runden Medaillon geschmückt, das den Kölner Dom zeigt. Diese Spardosen gibt es mit Medaillons aus vielen Städten. Das verbilligte die Produktion: Die Gussform blieb gleich, nur das Emblem musste ausgetauscht werden.
Heute gibt es Souvenirs mit Domansicht in Hülle und Fülle. Merkwürdigerweise fehlt unter ihnen die Form der Sparbüchse. Man munkelt, dass es einen Einspruch von Seiten der Kirche gegen profane Spardosen in Domform gegeben hat. Oder ist die Spardose heute als Souvenir einfach nicht mehr zeitgemäß?


Spardose in Form des Kölner Doms. Zinnspritzguss,  Anfang 20. Jh.

Spardose in Form des Kölner Doms. Zinnspritzguss, vermutlich dreißiger Jahre; bis ca. 1960 verkauft.

Dampfer mit Kölner Dom als Medaillon Zinnspritzguss, vermutlich dreißiger Jahre

Runde Blechdose der Kölner Schokoladenfabrik Stollwerck. Blech, farbig lithographiert. Ende 19. Jh.  


"Viktoria"-Sparautomat der Fa. Stollwerck, Köln. Zweizügig, ca. 26 cm hoch. Deutsche Ausführung für 10-Pfennig-Münzen. Andere Geldstücke fallen durch, ohne dass eine Ausgabe von Schokolade erfolgt. Mit Lithographie-Darstellungen aus dem Märchen von Hänsel und Gretel.

Spielende Kinder. "Spare bei der Sparkasse der Stadt Köln". Signiert: "Hanel" (Schülerarbeit des bekannten Karikaturisten Walter Hanel während seiner Zeit an der Kölner  Werkkunstschule unter Prof. Husmann, 1955-56 ). Blech, farbig bedruckt.  


Pappspardose der Fa. Opekta (Geliermittel), Köln-Riehl. Im Inneren befindet sich noch ein Gutschein: "... senden Sie mir kostenlos und portofrei eine neue Opekta-Sparbüchse. Bitte diesen  Gutschein in einem offenen, mit einer 3-Pfg-Marke versehenen Briefumschlag an die Opekta-Gesellschaft einsenden!" (1953 kostete eine Drucksache schon 7 Pf., der Gutschein muss also älter sein). Wohl 30er Jahre des 20. Jh.


Bügeleisen-Spardose, Sonderausgabe zum Convent der EMBC 2000 in Köln. Eisenblech, lackiert, auf beiden Seiten versilbertes Medaillon. Traditionsgemäß gibt der europäische Verein der Spardosensammler EMBC (European Money Bank Collectors) zu seinen jährlichen Treffen eine eigene Spardose aus.

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