Aluminium ist ein silberweißes, glänzendes Metall mit einer Dichte von 2,70 g/cm³ und einem Schmelzpunkt von 660 °C. Es lässt sich gut verarbeiten, besitzt eine große Dehnbarkeit und Festigkeit und ist aufgrund einer schützenden, dünnen Oxidhaut bei normalen Temperaturen beständig gegen Luft und Wasser. Eine besonders dichte Oxidhaut kann auf elektrolytischem Wege künstlich erzeugt werden: ELOXAL (elektrisch oxidiertes Aluminium). Dies wurde auch bei der Verwendung für Münzen angewandt (z.B. Israel, 10 Prutot 1957).
Obwohl Aluminium nach Sauerstoff und Silicium das dritthäufigste chemische Element der Erdkruste ist, wurde es erst 1825 von dem dänischen Physiker Hans Christian Oersted (1777-1851) entdeckt und erstmals 1827 von Friedrich Wöhler (1800-1882) rein dargestellt. Der Engländer Humphrey Davy (1778 - 1829) schlug als Namen "Aluminum" vor (von lat. alumen = Alaun, Kalium Aluminium-Sulfat), der sich auch sofort und unwiederbringlich in den USA einbürgerte. Davy änderte die Schreibweise aber später in "Aluminium", wie sie heute überall auf der Welt, außer in den USA, gebräuchlich ist und sich daher gut als Unterscheidungsmerkmal für britisches und amerikanisches Englisch eignet.
Technisch verfügbar wurde Aluminium erst 1886 nach der Erfindung der Schmelzflusselektrolyse durch den Franzosen Paul Louis Héroult und den Amerikaner Charles Martin Hall, die beide 1863 geboren wurden und 1914 starben und die Erfindung in ganz jungen Jahren vollkommen unabhängig von einander tätigten.
Als neues und damals noch teures Metall wurde Aluminium schon früh für Medaillen verwendet. Auf Grund des damals noch erheblichen Preises wurden die frühen Aluminiummedaillen mit großer Sorgfalt hergestellt und stellen heute ein ästhetisch anspruchsvolles Sammelgebiet dar. Der Freiberger Chemiker und Mineraloge Clemens Winkler (1838-1904) schlug es 1873 für die Scheidemünzen des Deutschen Reiches vor; man entschied sich aber für Bronze und Kupfernickel. Die ersten Umlaufmünzen aus Aluminium wurden 1907 und 1908 in Britisch-Westafrika (1/10 Penny) und Ostafrika (1/2 und 1 Cent) herausgegeben. In Notzeiten wurde es dann häufig als Ersatzmetall eingesetzt (1 Pfennig Deutsches Reich 1916-1918), wodurch die Aluminiummünzen den Beigeschmack des Geringwertigen bekamen.
Das Land mit der längsten, durchgehenden Verwendung von Aluminiummünzen für gleich mehrere Nominale war die DDR. Dort war es von 1948 bis zur Währungsumstellung im Juli 1990, die meiste Zeit für sechs Nominale von 1 Pfennig bis 2 Mark, in Gebrauch und hat sich in seinen Umlaufeigenschaften durchaus bewährt. Lediglich in Verkaufsautomaten machte es durch sein geringes Gewicht Probleme.
Als Material für Umlaufmünzen wird das Aluminium in den seltensten Fällen rein eingesetzt. Durch den Zusatz von wenigen Prozenten härtender Legierungsbestandteile (z.B. Magnesium, Mangan) wird seine Abriebfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit erheblich erhöht, so dass eine Aluminiummünze eine Gebrauchsdauer von bis zu 30 Jahren erreicht (zum Vergleich: Kupfernickelmünzen mindestens 45 Jahre).
Die Entwicklung des Aluminiumpreises (in Goldmark/kg, nach Rössing, 1901.
1 Goldmark entsprach 0,3584 g Feingold)
Jahr Preis
1855 1000,-
1856 300,-
1857 240,-
1858-84 100,-
1885 90,-
1886 70,-
1887 70,-
1888 47,50
1889 47,50
1890, Anf. 27,60
1890, Ende 15,20
1891, Anf. 12,-
1891, Mitte 8,-
1891, Ende 5,-
1892 5,-
1893 4,-
1894 4,-
1895 3,-
1896 2,60
1897 2,50
(Text: Dr. Eberhard Auer)
Britisch West Afrika, 1/10 Penny 1907.
Dies war weltweit die erste Kursmünze, die aus diesem relativ neu entdecktem Metall geprägt wurde.
Für die Qualität des Materials spricht die Legende, diese geringwertigen Münzen seien später in großen Mengen als Unterlegscheiben beim Aufnageln von Teerpappe und Wellblech auf die Häuser benutzt worden. Vielleicht sind sie deshalb heute relativ selten ...
Die Münzen von Britisch Westafrika entsprachen im Wert den englischen; sie galten in den britischen Gebieten Kameruns (seit 1961 zu Kamerun), der Goldküste und Togos (seit 1957 zu Ghana), in Gambia, Nigeria und Sierra Leone.
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