Ein von der Westaim Corporation (früher Sherritt Gordon Mines Ltd.), Fort Saskatchewan, Alberta, Kanada, 1977 patentiertes und lizensiertes Verfahren zur nahtlosen Rundum-Vernickelung von Eisenschrötlingen. Die Vernickelung macht gewöhnlich 5 bis 11 % des Gesamtgewichtes aus. Im Gegensatz zu plattierten Münzen sind auch der Rand und die Kanten vernickelt.
Durch die Beschichtung werden die Korrosions- und Abriebfestigkeit von Nickel mit der besseren Prägbarkeit und dem niedrigeren Preis von Eisen kombiniert.
NBS-Münzen werden in vielen Ländern eingesetzt, 1989 wurde von Westaim eine komplette Fertigungsanlage nach China geliefert.
Aruba, Karibik-Insel.
Beatrix, Königin der Niederlande seit 1980
5 Florin, 1995.
Vs.: Wert und Wappen
Rs.: Kopfbild der Königin
Stahl, Nickel-plattiert (NBS, Nickel bonded steel)
Bergleute stießen seit alters her in den Gruben immer wieder auf ein "Kupfer"-Erz, das sie nicht schmelzen konnten und das daher zu nichts nütze war. Ein "Nickel", ein nickeliger Berggeist, musste es verhext haben. Sie nannten das Erz daher "Kupfernickel". Erst vor 250 Jahren erkannte A. F. Cronstedt, ein schwedischer Wissenschaftler, dass es sich um das Erz eines eigenen Metalles handelte. Er nannte dieses neue chemische Element "Nickel". Es dauerte noch mehr als 70 Jahre, bis das schwierig zu gewinnende Nickel auch industriell verwendet werden konnte, doch dann war sein Siegeszug unaufhaltsam.
Mitte des 19. Jh. ersetzte Nickel als Neusilber, Alpacca oder Pakfong in legierter Form Silber und Zinn in der täglichen Anwendung. Nickellöffel waren buchstäblich in aller Munde - sogar "Sissi", Kaiserin von Österreich, besaß eine komplette Kücheneinrichtung aus Nickel. Es verwundert nicht, dass es bald Versuche gab, das wie Silber weiß glänzende, harte Metall auch für Münzgeld zu verwenden. Ein erster Versuch des Amerikaners Feuchtwanger scheiterte: Als er 1837 dem Kongress eigens geprägte Probemünzen vorlegte, wurde er abgewiesen - man war Neuerungen gegenüber nicht aufgeschlossen.
Sieht man von einigen seltenen Geprägen der alten Griechen ab, kamen die ersten nickelhaltigen Münzen 1850 in Umlauf, fast genau 100 Jahre nach Entdeckung des Metalles. Aber auch diese Münzen scheiterten: Die Schweizer wollten auch dem Kleingeld einen gewissen Edelmetallwert geben und mischten Silber in die Legierung. Es entstand ein weiches Metall, das schnell abgriff und sich unschön verfärbte. Erst ausführliche Versuche der Belgier ergaben die Legierung, die sich bis heute in vielen Millionen Münzen bestens bewährt hat: Eine Mischung aus 75 % Kupfer und 25 % Nickel. Der vergleichsweise geringe Nickelanteil vermag das wesentlich billigere Kupfer vollständig silbern zu färben, wie sich jeder am Außenrand einer 2-Euro-Münze oder an einem alten Markstück überzeugen kann. In Deutschland wurde als erstes das 10-Pf.-Stück seit 1873 in dieser Legierung geprägt; im Volksmund hieß es, wie heute noch das amerikanische 5-Cent-Stück, einfach "Nickel".
Die edelste Form sind Münzen aus reinem Nickel. Nur reines Nickel ist magnetisch und kann in Automaten von anderen Legierungen unterschieden werden. Der innenbereich unserer Euro- Münze besteht deshalb wie das alte 2- und 5-DM-Stück aus einer Außenschicht aus Kupfernickel-Legierung und einer Innenlage aus reinem Nickel. Seit 1881 sind insgesamt 510 Münztypen aus reinem Nickel geprägt worden. Interessant sind Medaillen, die die Entwicklung der Nickelindustrie und des Nickelbergbaus dokumentieren. Viele sind aus reinem Nickel geprägt, manche Künstler wählten bewusst dieses harte, besonders scharf auszuprägende Metall.
Beruhigend, dass bisher kein Fall bekannt ist, in dem der Umgang mit Geld eine Allergie auslöste! Über diese und andere Themen rund um Nickel und Geld informiert eine 24-seitige Broschüre, die zur 160. Ausstellung "Das Fenster" mit dem Titel "Verteufelt, verachtet, begehrt... Zum 250. Jahr der Entdeckung des Elements Nickel" erschien. Sie kann hier als Download angefordert werden: (PDF-Datei; 875 KB)
Verwendete und weiterführende Literatur:
Eberhard Auer: Das Nickel im Münzwesen. In: Auer/Müller/Slotta: 250 Jahre Nickel. Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Nr. 95, Bochum 2001.