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Material der Münzen - Silber

Material der Münzen - Silber

Material der Münzen - Silber

Silber, chemisches Zeichen: Ag

Schon kurz nach der "Erfindung" der Münze im 7. Jh. v. Chr. merkte man, dass Gold als einziges Münzmetall zu wertvoll war und fing an, Münzen aus Silber zu prägen. Die Relation zwischen dem Silber- und dem Goldpreis blieb durch die ganze Antike bis zur Neuzeit ziemlich konstant: Für ein Gramm Gold bekam man 13 Gramm Silber (heute bekommt man dafür ca. 60 g Silber!).
Silber wurde das wichtigste Münzmetall der Antike. Im frühen und hohen Mittelalter blieb Silber sogar das einzige Münzmetall, bis im 13. Jh. Goldmünzen den erhöhten Bedarf an Münzgeld deckten.  Erst verbesserte Abbaumethoden und Prägetechniken, verbunden mit riesigen Silberfunden in der Neuen Welt, führten nach 1500 zur regelmäßigen und internationalen Ausgabe einer großen Silbermünze, des Talers. Nach einer anfänglich höheren Feinheit von 0.9375 (=15 Lot) wurde in der Augsburger Reichsmünzordnung von 1566 festgelegt, dass aus einer Kölnischen Mark Feinsilber (233,856 g) genau 9 Reichstaler geprägt werden sollten (das Feingewicht eines Talers betrug also 1/9 Mark). Das Silber sollte mit soviel Kupfer legiert werden, dass 8 Taler eine rauhe (= legierte) Mark wogen (das Rauhgewicht eines Talers betrug also 1/8 Mark).
Der Feingehalt ergibt sich daraus nach folgender Rechnung: Feingehalt = Feingewicht geteilt durch Rauhgewicht = 1/9 Mark geteilt durch 1/8 Mark = 8/9 = 0.888 (=14 Lot 4 Grän).
Diese "Talersilber" genannte Zusammensetzung wurde Jahrhunderte lang für den Taler und seine Teilstücke (Halb- und Vierteltaler) eingesetzt.
Der Übergang fast aller Staaten vom Silbermünzfuß zum stabileren Goldmünzfuß im 19. Jh. trug zum Sinken des Silberpreises und zur Abwertung der Silbermünzen zum Kurantgeld bei. Nickel verdrängte das Silber zuerst aus dem Kleingeld, später auch aus den größeren Werten. In Deutschland wurden die letzten Silbermünzen 1974 für den Geldumlauf geprägt. Heute gibt es weltweit keinen Staat mehr, in dem man mit Münzen aus Silber bezahlt.
Nur für Medaillen und Sondermünzen wird noch Silber verprägt, heute oft sogar in Form von Feinsilber. Einer mechanischen Beanspruchung sind diese Gepräge ja nicht ausgesetzt.


Athen, Attika.
Tetradrachme, 500 - 482 v. Chr.
Archaischer Stil.
Athens Vormachtstellung in der griechischen Welt begründete sich nicht zuletzt durch den Besitz der reichen Silbergruben bei Laurion, die eine umfangreiche Münzemission ermöglichten.

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Römische Republik. T. Carisius,
Denar, 46 / 45 v. Chr.
Darstellung von Münzprägewerkzeug: Zange, Hammer, Ober- und Unterstempel.
Der silberne Denar blieb fast 400 Jahre lang die wichtigste Münze der Römer.

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